Bisherige Produktionen
 

1982 - Das Wirtshaus im Spessart

1982 - Das Wirtshaus im Spessart

Presseberichte - Ensembleliste - Fotos

eine Räuberpistole mit Musik von Curt Hanno Gutbrod
Musik: Franz Grothe
Liedertexte: Günther Schwenn und Willy Dehmel

Freilichttheater in Bad Schwalbach im Innenhof des Rotenburger Schlößchen (Amtsgericht)

Unser Stück versetzt Sie zurück in die Zeit um 1800.
Im Spessart treibt eine berüchtigte Räuberbande ihr Wesen, Verzeihung, ihr Unwesen natürlich. Eine kleine Reisegesellschaft, die Comtesse v.Sandau, ihre Zofe, ihr Verlobter Baron v.Sperling und der Pfarrer Haug geraten in einen Hinterhalt und werden in dem "gar fürtrefflichen" Wirtshaus im Spessart gefangen. Ein dort zufällig anwesender Handwerksbursche tauscht heimlich mit der Comtesse die Kleider und folgt statt ihrer mit den übrigen als Geisel den Räubern. Die verkleidete Comtesse entflieht. Ihr Vater, Graf v.Sandau, der seine Tochter wohlbehalten wieder hat, will das von den Räubern geforderte Lösegeld nicht zahlen. Die darob erboste Comtesse geht verkleidet zu den Räubern zurück und läßt sich als neues Mitglied anwerben. Graf v.Sandau hat inzwischen veranlaßt, daß der Obrist v.Teckel mit seinen Soldaten gegen die Räuber zieht. Als dieser das Räuberlager findet, ist dort gerade der Teufel los. Die Räuber haben den Betrug mit der falschen Comtesse entdeckt.
Zuviel soll nicht verraten werden.
Vielleicht noch, daß ein Räuber einen genialen Einfall, der Baron v.Sperling einen in der Krone hat, Graf v.Sandau einige Überraschungen erlebt, der Obrist sich nur noch wundern kann und der Pfarrer zum guten Schluß doch noch zwei .....
Nein !!! mehr wird nicht verraten !

1982 - Das Wirtshaus im Spessart


Mitwirkende:

Wilhelm, Graf v. Sandau - Axel Puchmüller
Franziska, Comtess v. Sandau - Rosemarie Haas
Barbara, ihre Zofe - Kerstin Weiss
Baron von Sperling - Dieter Adolph
Pfarrer Haug - Gerhard Huiffner
Felix, ein Handwerksbursche - Stefan Meudt
Obrist von Teckel - Rolf-Rüdiger Wellniak
sein Adjutant - Steffen Stubenrauch
die Wirtin - Margit Felkel
der Hauptmann - Michael Klatte
Korporal - Karlheinz Krusen
Bettina, Räuberliebchen - Regina Guder
Lulatsch - Jan Zöllner
Bullenbeißer - Thankmar Stamm
Rudi - ein Hase
die Räuber - Olufemi Awokula, Hans-Walter Felkel, Winfried Klees, Jürgen Schmidt, Thorsten Thielke
Knoll - Hans Haas
Funzel - Hans-Peter Bauer

1982 - Das Wirtshaus im Spessart
1982 - Das Wirtshaus im Spessart

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Inszenierung - Hans-Horst Seumel
musikalische Leitung - Knut Schneider
Bühnenbild - John F.Peel, Karlheinz Krusen
Beleuchtung - Peter Bicher, Michael Hagen
Regieassistenz - Margit Felkel, Rolf-Rüdiger Wellniak
Souffleuse - Marianne Neuendorf
Choreographie - Rosemarie Bischoff
Kostüme - Margot Viergutz und das Nähkästchen
Maske - Helmtrud Feil, Erika Mengede
Inspizient - Margit Felkel
Werbung - Edith Geis, Erika Mengede, Karlheinz Krusen
Plakat - Eva-Marie Diewald

 

 
Presseberichte

Aar-Bote vom 09.August 1982 (Originalartikel zum download - jpg - 264kB)

Vergnügliche „Räuberpistole" im Amtsgerichtshof
Taunusbühne Bad Schwalbach präsentiert „Wirtshaus im Spessart" / Wetter spielte nicht mit

Bad Schwalbach. Was Kenner der Örtlichkeit schon seit langer Zeit voraussagten, trat am vergangenen Wochenende prompt ein. Der Innenhof des ehemaligen Rothenburger Schlößchens und heutigen Bad Schwalbacher Amtsgerichts an der Straße am Kurpark wurde zum geradezu idealen Freilichttheater, in dem sich ein aufgeschlossenes Premierenpublikum mit Landrat Heribert Märten an der Spitze über die gelungene Darbietung des „Wirtshaus im Spessart" amüsierte. Die 1982 zwanzigjährige „Taunusbühne Bad Schwalbach" setzte die lustige „Räuberpistole" von Curt Hanno Gutbrod gelungen in Szene, eine große Anzahl von Darstellern sorgte für einen flotten Ablauf des humorvollen Spiels, das mehr als einmal den begeisterten Beifall der Zuschauer auf offener Szene herausforderte. Hans-Horst Seumel besorgte diesmal die Inszenierung des bekannten Erfolgsstückes in einem Rahmen, der der Spielzeit um 1800 schon vom baulichen voll entsprach. Geschickt hatten die Bühnenbildner John F. Peel und Karlheinz Krusen den Nord- und teilweise den Nordostflügel des alten Gebäudes genutzt und so ausgestaltet, daß die flotte Aufführung sowohl im Räuberlager, im Wirtshaus oder auch im Schloß des Grafen Sandau abrollen konnte. Die Zuschauer indeß fanden ausreichend Platz unter der Linde inmitten des Hofes, der zum Bad Schwalbacher Freilichttheater wurde.

1982 - Das Wirtshaus im Spessart - VOLLBESETZT waren die Zuschauerreihen im Hof des Rothenburger Schlößchens in Bad Schwalbach bei der Premiere der Jaunusbühne" mit dem „Wirtshaus im Spessart".
1982 - Das Wirtshaus im Spessart -
VOLLBESETZT waren die Zuschauerreihen im Hof des Rothenburger Schlößchens
in Bad Schwalbach bei der Premiere der Taunusbühne" mit dem „Wirtshaus im Spessart".

Auf welch großen Fundus an Laiendarsteller-Talenten die heimische „Taunusbühne" zurückgreifen kann bewies sich in der Besetzungsliste, auf der neben schon seit Jahren bekannten Namen auch einige neue Schauspieler auftauchten. Hervorragend einmal mehr Rosemarie Haas in der Rolle der Comtess Franziska, die zusammen mit ihrem Verlobten Baron von Sperling (Dieter Adolph) ihrer Zofe Barbara (Kerstin Weiss) und dem Pfarrer Haug - hier gab es für Gerhard Huiffner einige Male Sonderapplaus - in den Hinterhalt der Spessarträuber gerät. Michael Klatte als Räuberhauptmann, Karlheinz Krusen als Korporal, Margit Felkel als Wirtin, Regina Guder als Räuberliebchen Bettina sowie Jan Zöllner und Thankmar Stamm mit seinem echten Hasen Rudi sorgten neben weiteren „Räubern" für die nötige, schön-schaurige Athmosphäre des Stückes. Bemerkenswert auch die Darstellungen des Knoll (Hans Haas) und Funzel (Hans-Peter Bauer) die nicht nur schauspielerisch agierten sondern auch unter der musikalischen Leitung von Knut Schneider — ebenfalls schön-schaurig — sangen und tanzten.


1982 - Das Wirtshaus im Spessart - EIN SZENENFOTO aus der Premierenaufführung des „Wirtshauses im Spessart". Geschickt wurden Teile der Baulichkeiten des Rothenburger Schlößchens in Bad Schwalbach in die Bühnengestaltung des lustigen Stückes einbezogen.
1982 - Das Wirtshaus im Spessart -
EIN SZENENFOTO aus der Premierenaufführung des „Wirtshauses im Spessart". Geschickt wurden Teile der Baulichkeiten des Rothenburger Schlößchens in Bad Schwalbach in die Bühnengestaltung des lustigen Stückes einbezogen.


Axel Puchmüller als Graf Wilhelm, Stefan Meudt als Handwerksbursche Felix, Rolf-Rüdiger Wellniak als Obrist von Teckel und Steffen Stubenrauch als dessen Adjutant ergänzten das Ensemble, dessen Gesamtleistung des anhaltenden Schlußbeifalls ganz gewiß voll entsprach. Bleibt herauszustellen, daß ein Teil dieses Applauses dem farbigen Darsteller Olufemi Awokula galt, der in seiner ulkigen Art schon zuvor als eine Art männlichem „Nummerngirl" die einzelnen Spielorte mit Schautafeln angezeigt hatte.
Bleibt zu hoffen, daß es der Wettergott wie bei der Premiere gut mit der Taunusbühne meint. Erst als die letzten Gäste den Schloßhof verließen, fielen erste Regentropfen, ansonsten hatten Pullover und Jacken die aufkommende Abendkühle hervorragend abwehren können.
Soviel Glück wie die Premierengäste hatten die zahlreichen weiteren Interessenten mit dem Wetter leider nicht. Sowohl am Samstagnachmittag wie auch am Abend öffnete der Himmel zu den festgesetzten Vorstellungszeiten jeweils seine Schleusen, an Freilichttheater war bei soviel Nässe von oben überhaupt nicht zu denken. Was Wunder, daß alle Aktiven der „Taunusbühne" wie auch deren Gäste traurig waren. Bleibt zu hoffen, daß an den kommenden Wochenenden im August der Wettergott gnädiger gestimmt ist und daß noch viele Zuschauer das gekonnte, flotte Spiel der Laiendarsteller miterleben können.


Wiesbadener Kurier vom 09.August 1982 (Originalartikel zum download - jpg - 225kB)

Justizminister läßt Räuber ins Amtsgericht
Auftakt des Freilicht-Theaters der „Taunusbühne" im Rothenburger Schlößchen von Rad Schwalbach

Gleich mit drei Vorstellungen hat die diesjährige Freiluft-Saison der „Taunusbühne" Bad Schwalbach ihren Auftakt erlebt. Der Wettergott war allerdings nur zeitweilig Ehrengast der Aufführungen im romantischen Innenhof des Rothenburger Schlößchen, so daß die am Nachmittag abgebrochen werden mußte und der zweite Abend unter erschwerten Bedingungen „über die Bühne" ging. Insgesamt erfreuten sich jedoch zahlreiche Besucher an der musikalischen Räuberpistole „Das Wirtshaus im Spessart", das nun noch an drei weiteren Wochenenden zu erleben ist.
Justizminister Dr. Herbert Günther als Schirmherr des Freilichttheaters würdigt in einem Grußwort für das Programmheft die Aktivitäten des rührigen Ensembles. Der frühere Landrat des damaligen Untertaunuskreises versichert gleichzeitig, daß er als Hausherr der Justizeinrichtungen des Landes den Innenhof des Amtsgerichtes gerne für diesen kulturellen Zweck zur Verfügung gestellt hat.
Mancher Besucher mag bedauern, daß der romantische Rahmen mit seinen Fachwerkwänden, den Rippenfenstern, der alten Linde und dem Pflaster nicht öfters für solche Aktivitäten dient. Auch wurde der Wunsch laut, der frühere Erholungssitz hessischer Landgrafen möge ähnlich wie das gegenüberliegende Kurhaus abends angestrahlt werden.

1982 - Das Wirtshaus im Spessart - STILVOLL wird im Innenhof des Bad Schwalbacher Amtsgerichtes vor einem „Wald'-Theatergespielt.  K-Foto
1982 - Das Wirtshaus im Spessart
STILVOLL wird im Innenhof des Bad Schwalbacher Amtsgerichtes vor einem „Wald'-Theatergespielt.  K-Foto


„Ausverkauft" stand bei der Premiere der „Taunusbühne" am Toreingang des Rothenburger Schlößchens, in dessen Hof Tauben das ungewohnte Schauspiel mit nervösem Flügelschlag begleiteten, während die benachbarte Turmuhr lautstark die Zeit angab. Allein sieben Reihen waren für Ehrengäste reserviert, darunter Landrat Heribert Märten und bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
Die Akteure des bekannten Stücks, das auf ein Märchen zurückgeht und in der Fassung von Curt Hanno Gutbrod gespielt wird, hatten bei der Vorbereitung der Inszenierung einige Schwierigkeiten zu überwinden. Zunächst mußte der Schauplatz gewechselt werden, da die Burg Hohenstein wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung steht. Auch konnten die Ausstattung und musikalische Begleitung nicht in dem Ausmaß übernommen werden, wie sie beispielsweise der Film von Kurt Hoffmann und ein Theater-Gastspiel im Kurhaus von Bad Schwalbach boten.
Um so beachtlicher die Leistung des Regisseurs Hans-Horst Seumel und der „Taunusbühne", die turbulente Handlung und den unterhaltsam-besinnlichen Spaß der muskalischen Räuberpistole auf die örtlichen Bedingungen zuzuschneiden. In dem sparsamen, doch geschickt eingerichteten Bühnenbild von John F. Peel und Karlheinz Krusen entwickelt sich ein komödiantisches Spiel mit Schwank-Effekten, das beim Publikum ankommt.
Zu gefallen wissen vor allem die prallen Szenen des Räuberlebens und bekannter Lieder, die einschließlich der Geräuschkulisse vom Band kommen. Wobei Knut Schneider als musikalischer Leiter für den guten Ton sorgt. Unverkennbar war bei den ersten Aufführungen, daß manche Szenen lebendiger darzubieten sind und etliche Akteure mehr aus sich herauszugehen haben. Auch müßten dramaturgische Effekte stärker genutzt und die reichlichen Pointen „auf den Punkt" gespielt werden.
Besonders ansehnlich ist die Aufführung durch die stilvollen Kostüme von Margot Viergutz geworden, die bei der Premiere dann auch verdientermaßen auf die Bühne gerufen wurde. Die Räuber präsentieren sich in Leder, Offiziere in farbenprächtigen Uniformen und die adeligen Herrschaften in feinen Gewändern. Peter Bicher und Michael Hagen setzten die Szenerie vor dem echten Fachwerk ins rechte Licht. Weitere Aktive des Amateurtheaters wirkten hinter den Kulissen für das Gelingen der ersten Aufführungen.
Rosemarie Haas hat die schwere Rolle der Franziska übernommen, für die Lilo Pulver Maßstäbe setzte. Einmal mehr wird das kleine und agile Persönchen einer solchen Aufgabe gerecht, weiß lebhaft und kess zu agieren. Sicher und mit Stimme ausgestattet auch ihr Partner Michael Klatte, der den Räuberhauptmann mit „Moral" darstellt. Zu den stärksten Leistungen gehörten ferner die Auftritte von Hans Haas und Hans-Peter Bauer als Gauner-Duo Knoll und Funzel.
Typengerecht sind der Graf von Sandau und der Pfarrer mit Axel Puchmüller und Gerhard Huiffner besetzt. Munter agieren Stefan Meudt und Kerstin Weiss, rauhbeinig Karlheinz Kursen, der an die „profihafte" Nestroy-Inszenierung vom Vorjahr erinnert. Regina Guder und Margit Felkel könnten mehr aus sich herausgehen, vor allem Rolf-Rüdiger Wellniak, dessen Obrist noch mehr hergibt. Auch die ungenannten Akteure tragen dazu bei, die unterhaltsame Geschichte von den Räubern und feinen Herrschaften darzustellen. eg