01.08.2017

Geschichte 1990-heute

1961-1965  -  1966-1982  -  1983-1989  -  1990-2001

1990
Burg Hohenstein beging festlich ihr 800jähriges Bestehen. Die Taunusbühne trug zu den Festlichkeiten mit einem eigens zu diesem Anlaß geschriebenen Stück bei: "Flammen über Hohenstein" von Paul Sonnendrücker bei.

1990 - Plakataushang zu "Flammen über Hohenstein" zum 800-jährigen der Burg
1990 - Plakataushang zu "Flammen über Hohenstein" zum 800-jährigen der Burg

1993
Eine (wer weiß?) letzte Krise machte die Taunusbühne im Jahr 1993 durch: Innerhalb weniger Monate mußte man sich auf den Auszug aus dem seinerzeitigen Clubheim in der Gartenfeldstraße vorbereiten, wo man bis dahin zwar eng, aber mietfrei logiert hatte. Das Haus war von der Stadt Bad Schwalbach an einen privaten Investor verkauft worden. Gleichzeitig wurden die Probenräume knapp: In Bürgerhäusern und öffentlichen Sälen wurde zunehmend Miete gefordert.

Zum Glück konnte die Bühne noch im gleichen Jahr eine ehemalige Scheune im Zentrum der Kurstadt anmieten. Mit großem Aufwand an Zeit und Geld wurde das neue Clubheim ausgebaut. Ohne die Proben-, Arbeits- und Lagerräume dort könnte der Theaterverein heute gar nicht mehr existieren. Und auch der langjährige Wunsch zum Kauf des Hauses ist in Erfüllung gegangen.

1995
erhielt die Taunusbühne als Anerkennung für ihre langjährige, künstlerisch herausragende und auch überregional beachtete Theaterarbeit den Kulturpreis des Rheingau-Taunus-Kreises. Es ging voran bei derTaunusühne in den neunziger Jahren. Auch deshalb, weil seit dem Umzug des Weihnachtsmärchens ins Kurhaus Bad Schwalbach (November 1996 mit "Der Räuber Hotzenplotz" von Otfried Preußler) auch die Märchen sich einer nochmals steigenden Beliebtheit beim Publikum erfreuen.

1996 - "Räuber Hotzenplotz" erstmals ein Märchen im Kurhaus Bad Schwalbach
1996 - "Räuber Hotzenplotz" erstmals ein Märchen im Kurhaus Bad Schwalbach

1997
Seit 1997 steht die Taunusbühne unter dem Vorsitz von Brigitte Müller. Sie löste Barbara Zorn ab, die den Verein seit 1985 geleitet hatte, und die seitdem an der Spitze des Verbandes hessischer Amateurtheater steht.

Eigentlich hätte die Taunusbühne Bad Schwalbach e.V. Grund genug, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Das Geld ist zwar immer noch knapp - denn Theater ist immer teuer, auch dann, wenn es ehrenamtlich und ohne jede Gage gespielt wird. Aber die anhaltend große Resonanz beim Publikum sollte eigentlich eine Garantiekarte für eine sorgenfreie Zukunft sein.

Doch in jüngster Zeit gerät die traditionelle Spielstätte auf Burg Hohenstein offenbar zunehmend in den Sog der allerorts angesagten Kommerzialisierung und Privatisierung - was dem Eigentümer der Burg, dem Bundesland Hessen, in Zeiten knapper öffentlicher Mittel durchaus nicht unwillkommen zu sein scheint.

Der Zeitrahmen für Probentermine und für den Bühnen- und Technikbau (was alles von den Aktiven nur in der Freizeit erledigt werden kann) reduziert sich von Jahr zu Jahr stärker auf ein kaum noch zu bewältigendes Mindestmaß. Die Taunusbühne dagegen fühlt sich ihrem traditonell hohen qualitativen Standard verpflichtet, und sieht deshalb in der Zukunft einen schweren Zielkonflikt auf sich zu kommen.

2001 - Probenfoto zu "Robin Hood"
2001 - Probenfoto zu "Robin Hood"

Wenn also der Applaus der letzten Vorstellung des Jubiläumsjahres auf der Burg verklungen ist, wird man sich des Lieblingszitats eines fernsehbekannten Theater- und Literaturkritikers erinnern müssen: "Wir stehen da, und sehn betroffen: Den Vorhang zu und alle Fragen offen!"

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